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Image by Maxim Tolchinskiy

Stadttauben

Stadttauben werden oft als "Schädlinge" wahrgenommen.

Wir setzen uns dafür ein, dass sie als fühlende Lebewesen respektiert und artgerecht behandelt werden.

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Stadttauben,

ihre Herkunft und Geschichte.

Stadttauben stammen ursprünglich von der Felsentaube (Columba livia) ab.

 

Über Jahrhunderte wurden sie vom Menschen gezüchtet – zunächst als Nutztiere für Fleisch und Eier, später als Brieftauben und für Wettbewerbe.

Durch die gezielte Zucht wurden ihre natürlichen Instinkte verändert: Während Wildtauben nur ein- bis zweimal im Jahr brüten, legen Stadttauben bis zu zwölf Eier jährlich, unabhängig von der Jahreszeit oder dem Futterangebot.

 

Die heutigen Stadttauben stammen aus ehemals gezüchteten Populationen und wurden entweder ausgesetzt oder gingen verloren. Da sie keine natürlichen Lebensräume mehr haben, sind Städte ihr neuer Lebensraum geworden – mit allen daraus resultierenden Herausforderungen.

Stadttauben,

im Ruhrgebiet und Essen.

Im Ruhrgebiet haben Stadttauben eine lange Geschichte. Mit der Industrialisierung und dem Bergbau wuchsen ihre Populationen, da Zechenarbeiter oft Brieftauben hielten und diese bei Schließungen der Zechen ausgesetzt wurden. Auch die zahlreichen Fabrikgebäude boten ideale Nistplätze.

Heute gibt es in Essen mehrere größere Taubenpopulationen, insbesondere in stark frequentierten Innenstadtbereichen, Bahnhöfen und Gewerbegebieten.

Image by 毛 祥
Pigeons flying through the streets of Lo

Stadttauben,

ihre Probleme in der Stadt.

Die Taubenpopulation in Essen bringt verschiedene Herausforderungen mit sich:
 

  • Verschmutzung von Gebäuden und Plätzen durch Taubenkot gefolgte von hohen Reinigungskosten.

  • Konflikte mit Gewerbetreibenden: Viele Geschäfte und Gastronomiebetriebe sehen sich durch Tauben gestört.

  • Tierschutzprobleme: Als ehemals domestizierte Haustiere leiden Tauben ohne geregelte Betreuung unter Hunger, Krankheiten oder Verletzungen.

Die Problematik liegt nicht an den Tauben selbst, sondern an der fehlenden Strategie im Umgang mit ihnen.

Stadttauben,

unwirksame Maßnahmen.

Viele Städte setzen auf Maßnahmen, die sich als ineffektiv, teuer oder sogar kontraproduktiv erwiesen haben:

Vergrämung (Spikes und Netze)

  • Verhindert nur kurzfristig das Ansiedeln an bestimmten Orten, verdrängt die Tauben aber lediglich in andere Bereiche der Stadt.

  • Führt oft zu verletzten oder verendeten Tieren, da sich Tauben in schlecht montierten Netzen verfangen können.

Fütterungsverbote

  • Oft als einfache Lösung dargestellt, aber wenig wirksam.

  • Tauben brüten auch bei schlechter Ernährung weiter, was zu schwächeren, aber nicht weniger Tieren führt.

  • Führt dazu, dass Tauben nach Nahrungsquellen in unsauberen Umgebungen suchen.

Tötung oder Einfangen

  • Moralisch inakzeptabel und ineffektiv, da freie Nistplätze sofort durch neue Tauben besetzt werden.

  • Wurde in vielen Städten ausprobiert und hat nie zu einer dauerhaften Reduzierung der Population geführt.

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Stadttauben,

effektive, nachhaltige Lösungen.

Betreute Taubenschläge als langfristige Lösung

​Ein bewährtes und nachhaltiges Konzept ist die Einrichtung betreuter Taubenschläge:

  • Tauben werden durch gezielte Fütterung an feste Orte gebunden.

  • Kot sammelt sich kontrolliert an einem Ort und kann regelmäßig entfernt werden, was die Verschmutzung im Stadtgebiet reduziert.

  • Die Population wird durch den Austausch von echten Eiern gegen Attrappen reguliert.


Dieses System hat sich in vielen Städten (z. B. Augsburg, Basel, Frankfurt) erfolgreich bewährt und führt nachweislich zu einem Rückgang der Taubenpopulation und einer Verbesserung der Stadtsauberkeit.
 

Eiertausch zur Populationskontrolle

  • In betreuten Taubenschlägen legen die Tauben ihre Eier in bereitgestellte Nistplätze.

  • Statt die Eier auszubrüten, werden sie regelmäßig durch Attrappen ersetzt.

  • Dies reduziert langfristig die Taubenpopulation, ohne die Tiere zu töten oder sie leiden zu lassen.

Zusammenarbeit mit Stadt und Bürgern,
Sensibilisierung der Bevölkerung durch Aufklärungsarbeit.

  • Einbindung von Bürger*innen in die Betreuung von Taubenschlägen.

  • Kooperation mit Unternehmen und Hauseigentümern zur Förderung taubenfreundlicher Lösungen.
     

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